Die Zeit – Wiederbelebung des 19. Jahrhunderts Die Geschichte spielt in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts im sogenannten Biedermeier. Diese Epoche steht für Beschaulichkeit und Gemütlichkeit ebenso wie für das sich ankündigende Industriezeitalter. Wir befinden uns also am Vorabend eines gesellschaftlichen Umbruchs. Biedermeier in der Oberpfalz Die Zeiten sind beschaulich, behaglich und ziemlich spießig in jener nachnapoleonischen und vorindustriellen Zeit. Im Städtchen Hirschau kennt jeder jeden, alles hat seinen festen Platz und seinen gemütlichen Gang. Bis ein Großstädter nach Hirschau kommt und Unruhe in den Ort bringt. Der Fremde erbt das Anwesen einer verstorbenen Verwandten in Hirschau. Nun will er in dem kleinen Städtchen große Projekte realisieren und große Industrie ansiedeln. Die Bewohner widersetzen sich solchen Vorhaben mit List und Fantasie. Der Fremde hat eine Tochter. Sie ist ihm nachgereist und findet es in dem kleinen Landstädtchen viel schöner als in der Großstadt. Sie verliebt sich in einen jungen Bauleiter. Intrigen werden gesponnen, Streiche ausgeheckt, eine Geschichte zwischen gänzlich unterschiedlichen Menschen bahnt sich an. Unfreiwillig und freiwillig entstehen aus der Handlung heraus die tradierten Hirschauer Schelmenstücke: Wie Licht in das Rathaus ohne Fenster getragen wird Wie die Feuerwehr anstelle der Löschpumpe mit einer Drehorgel zum Einsatz fahren, wie ein Bauer seine Ziege verkaufen wollte, wie man einem Fremden aus nassen Stiefeln warme Pantoffeln macht, wie anstelle eines Diebes der Gendarm niedergeschlagen wird, wie eine Fahrt zur nächsten Stadt billiger wird, wenn man den Fuhrknecht in der Schubkarre schiebt, wie ein Fremder mit Sack und Kerze zum Älwertritscherlfangen geht, wie lange ein Bau dauert, wenn man für den Aushub immer wieder ein Loch zum Verfüllen gräbt, wie Langholz durch das Stadttor transportiert wird, wie sich eine Kuh und ein Bürgermeister in einer Straße begegnen, wie das Rathaus verschoben wird, wenn es nicht am rechten Platz steht und wie Licht in das Rathaus ohne Fenster getragen wird, wenn beim Bau die Fenster vergessen wurden. Die Bauernschläue der Hirschauer Bevölkerung, mit der sie sich und andere gern auf den Arm nimmt, zieht sich als roter Faden durch das Stück. Das Hirschauer Stückl ist aber auch eine Hommage an das ländliche und beschauliche Leben und an die Werte von Liebe und Freundschaft.